Ich saß diesmal zum ersten Mal in der oberen Etage des Zuges. Unten gefällt mir eigentlich besser, sehen tut man eh gleich wenig da viele Teile der Strecke mit Lärmschutzwände bestückt sind, unten fällt das Koffer rauf tragen weg und man es ist unten kein Durchgang möglich d.h. man hat seine Ruhe.
Die Sonne ging langsam auf als der Zug losfuhr. Sie suchte langsam ihren Weg am Horizont nach oben. Der Himmel war klar und Nebel lag über der weiten Fläche. Alles weiß vor Reif und ich mit mehreren hundert Sachen daneben her.
Tja und dann, dann stand er, der Zug. Keine 5 TGV Minuten vor Dijon. Technisches Gebrechen, kein Strom d.h. kein Strom d.h. auch keine Toiletten. Und wir standen 2h still bis endlich die Lok die sie aus Dijon kommen haben lassen uns in den dortigen Bahnhof zieht. Um diese Uhrzeit hätte ich schon in Zürich sein können.
Theoretisch hätten wir um 10:01 Uhr Dijon wieder verlassen haben, wir haben dort erst mit 3h Verspätung an. Zum Glück war der Ersatzzug schon bereitgestellt. Weiter vorne am selben Bahnsteig. Bis wir aber dort wieder losfuhren .... ich bekam langsam Sorge ob ich meinen Zug von Zürich den ich mittels Sparschiene gebucht habe überhaupt noch erreiche.
Die Weiterfahrt von Zürich war nämlich um 16:40 Uhr geplant. Theoretischer Aufenthalt wäre 4h gewesen. Genügend Zeit um die Munch Ausstellung im Kunsthaus anzuschauen. Soviel zur Theorie.
Was man SNCF sehr hoch anrechnen muss ist, dass im Ersatzzug Fresspakete für jeden Fahrgast bereit standen und sie verteilten vorgefertigte Kuverts damit man sein Geld zurückverlangen kann. Wirklich sagenhaft, davon kann sich die ÖBB mal ein Scheibchen abschneiden :D
Das Ende der Odysee: Ich kam um 16:27 am Bahnhof in Zürich an, und um 16:40 hatte der Railjet Abfahrt. Es ging sich sogar noch aus schnell eine Brezel an einem Stand vorm Bahnsteig zu kaufen. Total tot und kaputt kam ich dann um 20:06 in Innsbruck an.